Hessischer Bildungsserver / Unterricht

Democracy

Ziel des Unterrichts ist die Entwicklung politischer Mündigkeit und damit die Befähigung zur Teilnahme am öffentlichen Leben.

Sekundarstufe I

Im Mittelpunkt des Inhaltsfeldes Demokratie stehen das politische System der Bundesrepublik Deutschland und seine Grundrechtsbindung als Grundlage des demokratischen Verfassungsstaates. Heutige Demokratien definieren sich in Abgrenzung zu anderen Systemen im Rahmen des parlamentarisch-repräsentativen Systems durch die Aspekte der Rechtsstaatlichkeit, insbesondere der Grundrechte, der Gewaltenteilung, der Volkssouveränität, des Pluralismus und der Parteiendemokratie sowie Elementen gesellschaftspolitischer Partizipation. Der Föderalismus und die damit verbundenen verschiedenen Ebenen der Verwaltung, der Mitwirkung und politischen Entscheidung sind dabei wichtige Elemente der bundesdeutschen Demokratie. Auch die Rolle der Medien in der Demokratie im Spannungsfeld von demokratischer Kontrollfunktion und politischen und wirtschaftlichen Interessen ist ein wichtiger Bestandteil dieses Inhaltsfeldes. Der grundgesetzlich verankerte Auftrag zum Sozialstaat ist in der Bundesrepublik Deutschland die Basis gesellschaftlich organisierter sozialer Gerechtigkeit. Dabei ist die europäische Integration von besonderer Bedeutung sowohl für den demokratischen Gestaltungsprozess als auch für die Entwicklung des Sozialstaates. Die kritische Untersuchung von demokratiefeindlichen Verhaltensweisen im lebensweltlichen Nahbereich und in überregionalen Zusammenhängen ist ein weiterer zentraler Bestandteil dieses Inhaltsfeldes. (Kerncurriculum Politik und Wirtschaft für das Gymnasium, S.25)

Gymnasiale Oberstufe

Q1 Demokratie im politischen Mehrebenensystem

Demokratische Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse vollziehen sich in einem Spannungsfeld von Wertorientierung und Funktionalität, von Partizipation und Effektivität. Sie betreffen uns alle und werden von Akteuren und Betroffenen auf ihre Legitimität hin befragt. Im Zeitalter der postnationalen Konstellation finden sie längst nicht mehr nur auf der Ebene des Nationalstaats statt, sondern in einem politischen Mehrebenensystem, dessen demokratische Legitimität und Performanz in der Öffentlichkeit besonders kritisch diskutiert wird. Für die Lernenden, die mit dem Erreichen der Volljährigkeit alle Partizipationsrechte auszuüben berechtigt sind, ist es von zentraler Bedeutung, in ihrem individuellen Bewusstsein ausgebildet und darin gestärkt zu werden, mitverantwortlicher Teil jenes komplexen demokratischen Mehrebenensystems zu sein. (...)

Themenfelder

Q1.1 Verfassung und Verfassungswirklichkeit: Rechtsstaatlichkeit und Verfassungskonflikte
Q1.2 Herausforderungen der Parteiendemokratie
Q1.3 Demokratie jenseits der Nationalstaaten – Europa entscheidet mit
Q1.4 Öffentlichkeit im Wandel – Zivilgesellschaft und Medien im politischen Prozess
Q1.5 Gemeinwohl und organisierte Interessen

Verbindlich: Themenfelder 1 und 2 sowie ein weiteres aus den Themenfeldern 3–5, durch Erlass festgelegt; innerhalb dieser Themenfelder können durch Erlass Schwerpunkte sowie Konkretisierungen ausgewiesen werden.

(Kerncurriculum Gymnasiale Oberstufe. Politik und Wirtschaft, S. 30, 37)