Textausschnitte zum Thema Rohstoffabbau - Folgen für die Umwelt

"Smart - aber fair?"

Arbeitsgruppe 1: Rohstoffabbau - Folgen für die Umwelt

In Handys oder Smartphones und anderen elektronischen Geräten stecken Rohstoffe aus der ganzen Welt. Darunter sind circa 30 verschiedene Edelmetalle und zum Teil seltene Mineralien. Doch unter welchen Umständen werden diese in den Ursprungsgebieten abgebaut - und mit welchen Folgen für Menschen und Umwelt?

Im Folgenden findet ihr Ausschnitte aus Medienberichten und Fachtexten. Es geht um einen bestimmten Bestandteil von Smartphones oder einen Aspekt ihrer Herstellung. Lest die Texte aufmerksam durch. Notiert euch wichtige Informationen - oder eure Fragen, wenn ihr Aussagen nicht versteht. Versucht dabei, die folgenden Fragen zu beantworten:

  1. Welche Rohstoffe werden für den Bau von Handys und Smartphones verwendet und woher kommen sie?
  2. Welche negativen Folgen hat der Rohstoffabbau für die Umwelt?
  3. Warum ist es so schwierig, umweltfreundliche Alternativen zu finden?
  4. Welche Lösungsansätze gibt es?
  5. Welche weiteren Verbesserungsvorschläge fallen euch ein?

Im Anschluss stellen alle Gruppen ihre Ergebnisse vor.

Textausschnitt 1: Zinn verbindet Komponenten, aber spaltet lokale Gemeinden

In Computern, Mobiltelefonen, MP3-Playern und Spielkonsolen sind die meisten Komponenten mit einer Leiterplatte verbunden. Diese enthält Zinn. […] Zinnminen verursachen weitreichende Umweltprobleme, u.a. in Indonesien, dem zweitgrößten Zinnproduzenten der Welt. Auf den Inseln Bangka und Belitung, den Hauptabbauregionen von Zinn, sind verschiedene Tier- und Pflanzenarten bedroht sowie große Waldflächen und viele Wasserquellen durch den Zinnabbau verloren gegangen. Einige Teile der Inseln erinnern an eine Mondlandschaft, alte, zerklüftete Gruben verunstalten die Gegend.

Quelle: germanwatch.org,  Zusammenfassungen der makeITfair-Studien zu den Folgen des Rohstoffabbaus auf Mensch und Umwelt, Stand Dezember 2009 http://germanwatch.org/de/2601

Textausschnitt 2: makeITfair - Achtung!

Handys [einiger großer Hersteller] enthalten sehr wahrscheinlich Zinn von der indonesischen Insel Bangka Island. Dort führt der Zinnabbau dazu, dass Regenwälder und Korallenriffs zerstört werden, die Lebensgrundlage der Fischer ruiniert und Bergleute verwundet werden.
Im Rahmen der Make IT Better-Kampagne von Friends of the Earth haben tausende Menschen [die Herstellerfirma] Samsung dazu gebracht, zuzugeben dass sie dieses Zinn von Bangka Island nutzen. Und die Kampagne hat erreicht, dass sich Samsung für eine branchenweite Lösung für dieses Problem einsetzen wird.

Quelle: makeITfair.org, Startseite, Abruf am 5. März 2014 http://makeitfair.org/de Hinweis: Das Projekt makeITfair ist mittlerweile beendet.

Textausschnitt 3: Umweltbelastung für Mensch und Natur

Die Gewinnung der Metalle [die zum Beispiel in Smartphones verwendet werden wie die so genannten „seltenen Erden“ oder Aluminium] verursacht immense Umweltschäden. Bei deren Abbau fallen große Mengen an Rückständen an, die giftige Abfälle enthalten. Diese werden in künstlichen Teichen gesammelt. Ein Leck oder Dammbruch hat verheerende Folgen für die gesamte Umgebung, die Natur und die Menschen, die dort wohnen. Ein vergleichbares Unglück geschah [2010] in einem Aluminiumwerk in Ungarn. Ein halbes Jahr nach der Katastrophe leiden die Menschen noch immer unter den Folgen der roten Giftschlammlawine, die zwei komplette Orte überrollte. Die betroffenen Gebiete sind bis heute unbewohnbar, Boden und Grundwasser verseucht. [Der Text wurde etwa ein halbes Jahr nach der Katastrophe veröffentlicht und beschreibt den damaligen Stand, Anm. der Redaktion.]

Quelle: NABU.de http://www.nabu.de/oekologischleben/handytarif/mobilfunkundumwelt/13792.html

Textausschnitt 4: Rohstoffe für die mobile Welt

Während weltweit die Nachfrage nach Metallen für unsere IT-Geräte steigt, leidet vielerorts die Umwelt in den Bergbauregionen. Menschen, die in der Nähe von Kobaltminen in Sambia wohnen, beschweren sich über verseuchte Böden und verschmutztes Wasser. Bauern, die bisher Salat und Tomaten anbauten, haben diese Einkommensquelle aufgrund der Naturzerstörung verloren. In Katanga sind zudem viele Arbeiter besorgt über die Radioaktivität, die von dem uranhaltigen Kobalterz ausgeht.

Quelle: germanwatch.org, Zusammenfassungen der makeITfair-Studien zu den Folgen des Rohstoffabbaus auf Mensch und Umwelt, Stand Dezember 2009 http://germanwatch.org/de/download/2261.pdf

Textausschnitt 5: Was kann getan werden?

Die Elektronikindustrie verarbeitet ein Viertel der weltweiten Kobalt-Produktion. Aber IT-Firmen wie Philips, Acer, Nokia und Apple argumentieren, dass es sehr schwer sei, die Bergbaufirmen zu beeinflussen, weil sie nur kleine Abnehmer von Metallen seien. Und sie behaupten, es sei schwierig, die Herkunft der Metalle zurückzuverfolgen. Die Recherche von makeITfair zeigt jedoch, dass es sehr wohl möglich ist, viele der Minen ausfindig zu machen, aus denen das Kobalt stammt. Es gibt eine direkte Verbindung zwischen den Batterien in tragbaren IT-Geräten und dem Bergbau in Sambia und im Kongo.

Quelle: germanwatch.org, Zusammenfassungen der makeITfair-Studien zu den Folgen des Rohstoffabbaus auf Mensch und Umwelt, Stand Dezember 2009 http://germanwatch.org/de/download/2261.pdf

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