Hessischer Bildungsserver / Unterricht

Gesellschaft und Natur, Umweltpolitik

Das Kerncurriculum Politik und Wirtschaft für die Sekundarstufe I widmet diesem Thema eines von sechs "Inhaltsfeldern": Gesellschaft und Natur. In der gymnasialen Oberstufe wird es in drei Halbjahren der Einführungsphase und der Qualifikationsphase zum Thema: E2 Wachstum und Lebensqualität in marktwirtschaftlich organisierten Volkswirtschaften, Q3 Internationale Beziehungen im Zeitalter der GlobalisierungWeltumweltpolitik (Q3.5) und Q4 Gegenwart und Zukunft Europas in einer globalisierten Welt: Europas Beitrag zu einer globalen Klimapolitik.

Sekundarstufe I

Im Mittelpunkt des Inhaltsfeldes Gesellschaft und Natur steht das Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie. Nachhaltige Entwicklung soll die Befriedigung aktueller und zukünftiger Bedürfnisse im sozialen, ökonomischen und ökologischen Bereich gewährleisten. Sie ist an das Partizipationsprinzip, die Generationenverantwortung und die gemeinsame Verantwortung der Industrie- und Entwicklungsländer gebunden. Hierbei wird die Wechselwirkung zwischen dem lebensweltlichen Nahbereich und überregionalen sowie internationalen Bezügen berücksichtigt.

Gymnasiale Oberstufe

E2.1 Entwicklung von wirtschaftlichem Wachstum und Lebensqualität und deren Beschreibungsmöglichkeiten (ca. 6 Wochen)

– Tauschbeziehungen und Koordination durch Märkte (Geld- und Güterkreislauf), ggf. vom einfachen zum erweiterten Wirtschaftskreislauf (Modellbildungen)
– gesamtwirtschaftliche Auswirkungen individuellen ökonomischen Verhaltens (Aggregation, insbesondere Investieren und Sparen)
– Produktionsfaktoren, Wirtschaftswachstum und dessen Kehrseiten / Grenzen des Wachstums
Aussagekraft und Grenzen des BIP, alternative Indikatoren
– ausgewählte Kontroversen um den Begriff der Lebensqualität (wirtschaftswissenschaftliche und gesellschaftlich-politische Positionen)

E2.2 Ökologische Herausforderungen der Gegenwart (ca. 3 Wochen)

– ausgewählte Umweltprobleme (insbesondere negative externe Effekte) und deren Kategorisierung und Systematisierung (Input / Output – personal, lokal, regional, global)
– sozioökonomische Ursachen der ausgewählten Umweltprobleme
– theoretische Grundlagen der Umweltökonomie – Unterscheidung und Bedeutung unterschiedlicher Güterarten (private Güter, Allmende, Kollektivgüter, öffentliche Güter), Übernutzung von Allmendegütern

E2.3 Möglichkeiten und Schwierigkeiten von Umweltpolitik im politischen Mehrebenensystem (ca. 3 Wochen)

– Effizienz und Legitimität marktwirtschaftlicher und ordnungspolitischer Instrumente (beispielsweise Ge- und Verbote, Umweltsteuern, Subventionen oder Zertifikate-Handel)
– politisch-institutionelle Ebenen der Umweltpolitik (Zuständigkeit und Reichweite)
– Dimensionen und Ziele nachhaltigen Wirtschaftens: Effizienz – Suffizienz – Konsistenz – Partizipation

E2.4 Umweltpolitik in der politischen Auseinandersetzung

– exemplarische Analyse eines Umweltproblems: Interessenskonflikte, Akteure, Deutungsmuster u. a. m.

E2.5 Der Verbraucher entscheidet – aber wie?
– Analyse wirtschaftlicher Entscheidungssituationen
– Konsumentscheidungen – Diskrepanz zwischen Eigennutzen und ökologischer und gesellschaftlicher Verantwortung
– Faktoren der Konsumentscheidung (z. B. Werbung, Budget)
– Verbraucherschutz und Informationsasymmetrien

Q3.5 Weltumweltpolitik

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)

– Wechselwirkungen globaler ökologischer und ökonomischer Herausforderungen angesichts einer stark wachsenden Weltbevölkerung (bspw. Weltklimawandel, Verknappung globaler Ressourcen wie Energie, Nahrung, Wasser, Böden, Wälder)

– Ziele, Interessen und Strategien staatlicher und privater Akteure der internationalen Umweltpolitik

– internationale Umweltpolitik im Spannungsfeld von Kooperation und Verteilungskonflikten

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)

– Zielkonflikte und institutionelle Schwierigkeiten globaler Umweltpolitik