Hessischer Bildungsserver / Physiklaborant/-in

Physiklaborant/-in

Was dich hier erwartet

Hi, ich bin Paul und 25 Jahre alt. Ich hatte schon in der Oberstufe Physik als Leistungskurs und wollte das auch beruflich machen und gleich praktische Erfahrungen sammeln. Daher entschied ich mich erst einmal gegen ein Physik-Studium, sondern für eine Ausbildung als Physiklaborant in einem metallverarbeitenden Betrieb. Nach meiner guten Abschlussprüfung wurde ich übernommen und arbeite seitdem in der Materialanalyse.

Dein Herz schlägt schneller bei Themen wie Mechanik, Optik und Elektronik? Dann schau dir mal den Beruf des Physiklaboranten bzw. der Physiklaborantin genauer an, den wir hier vorstellen.

  • Was macht man im Beruf?

  • Welche Vorkenntnisse werden erwartet?

  • Welcher Schulabschluss wird benötigt?

  • Wie läuft die Ausbildung ab?

  • Wo gibt es weitere Informationen?

Am Schluss gibt es ein paar kleine Aufgaben.

Für diesen Lernpfad brauchst du lediglich einen PC, Laptop oder Tablet, einen Browser und Internet-Zugang. Für die Anzeige von Dateien im Portable Document Format (PDF) ist ein PDF-Betrachter notwendig. Ein bestimmtes Betriebssystem ist nicht erforderlich.

Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9/10 (3. Lernjahr) und der Gymnasialen Oberstufe. Um den Lernpfad vollständig durchzuarbeiten, werden etwa fünf Stunden benötigt.

 

Das machst du im Beruf

Physiklaboranten und Physiklaborantinnen haben einen deutlichen physikalischen Schwerpukt in ihrer Laborarbeit. Auch hier dreht sich viel um Messungen und Auswertungen. Kurz und knapp kann man wie folgt die Tätigkeit zusammen fassen:

„Physiklaboranten/-innen untersuchen mit physikalischen Methoden die Eigenschaften von Materialien. Die gewonnenen Ergebnisse werden selbständig ausgewertet und protokolliert. Sie arbeiten in enger Kooperation mit Naturwissenschaftlern in Laboratorien, in Technika (Versuchseinrichtungen, in denen Prozesse in größeren Maßstäben als in Laboratorien durchgeführt werden) und in der industriellen Produktion.“

Quelle: darmstadt.ihk.de (Zugriff im August 2014)

Um dir mal an einem Beispiel konkret zu zeigen, woran im physikalischen Bereich geforscht wird, habe ich für dich einen Text zum Thema Solarzelle herausgesucht. Darin bekommt du nach einer fachlichen Einführung (Aufbau und Funktion) einen Einblick in die Forschung der Max-Planck-Gesellschaft. Der Text ist gut und auch für Schüler und Schülerinnen in den höheren Klassen verständlich geschrieben. Schau mal rein!

Max-Planck-Gesellschaft: Solarzellen mit mehr Leistung – wie Forscher den Dunkelstrom eindämmen (Ausgabe 18, 2013). Download bei max-wissen.de

 

Was verlangt wird

Um eine Ausbildungsstelle als Physiklaborant / Physiklaborantin zu erhalten, solltest du Abitur oder einen guten Realschulabschluss haben. Beim Umgang mit Messgeräten im Labor brauchst du technisches und handwerkliches Geschick. Klar, dass man beim Messen und Auswerten besonders sorgfältig arbeiten muss. Messreihen können auch schon mal länger dauern. Da werden Ausdauer und Konzentration gefordert.

Du solltest sehr gute Kenntnisse in Physik mitbringen. Auch die anderen Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik sollten dich interessieren. Elektronik und Elektrotechnik dürfen dich nicht abschrecken.

Du arbeitest gerne im Team und tauschst mit Kollegen und Kolleginnen aus (gerne auch in Englisch).

 

Was du in der Ausbildung lernst

Die Ausbildung zum Physiklaboranten / zur Physiklaborantin erfolgt ebenfalls dual im Betrieb und in der Berufsschule. Sie dauert 3,5 Jahre. Die praktische Ausbildung geschieht im Betrieb, die theoretische Ausbildung vor allem in der Berufsschule.

Neben Universitäten und physikalischen Forschungseinrichtungen bieten unter anderem auch Chemieunternehmen Ausbildungsplätze an.

Die Ausbildungsverordnung gibt folgende Themen vor:

  1. Berufsbildung

  2. Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes

  3. Arbeits- und Tarifrecht, Arbeitsschutz

  4. ArbeitshygieneArbeitssicherheit und Arbeitshygiene

  5. Umweltschutz

  6. Einsetzen von Energieträgern und rationelle Energienutzung

  7. Einsetzen, Pflegen und Instandhalten von Arbeitsgeräten

  8. Bearbeiten von Werkstoffen und Herstellen von Schlauch- und Rohrverbindungen

  9. Umgehen mit Arbeitsstoffen

  10. Vereinigen, Trennen und Reinigen von Arbeitsstoffen

  11. Messen physikalischer Größen, Bestimmen von Stoffkonstanten und elektrotechnische Arbeiten

  12. Anwenden mikrobiologischer Arbeitstechniken

  13. Dokumentieren von Arbeitsabläufen und -ergebnissen

  14. Mechanische Arbeiten

  15. Wärmetechnische Arbeiten

  16. Optische Arbeiten

  17. Elektrotechnische und elektronische Arbeiten

  18. Röntgen- und Kernstrahlungsmeßtechnik

  19. Werkstoffe und Werkstoffprüfung

  20. Instrumentelle Analytik

  21. Verfahrenstechnische Arbeiten

  22. Leittechnik

  23. Informationstechnische Arbeiten

  24. Maßnahmen zur Qualitätssicherung

Im Berufsschulunterricht werden laut Rahmenlehrplan die folgenden Themen behandelt. Wie du siehst, werde betriebliche Ausbildungsinhalte aufgegriffen und vertieft.

  1. Mathematische Grundlagen

  2. Berufsfeldbezogene Berechnungen (z. B. Physik oder Chemie)

  3. Stoffe, Stoffeigenschaften und Verfahren zur Stofftrennung

  4. Aufbau der Materie und Periodensystem der Elemente

  5. Chemische Bindung, chemische Verbindung und chemische Reaktionen

  6. Säuren, Basen, Salze

  7. Einführung in die organische Chemie und aliphatische Kohlenwasserstoffe

  8. Mechanik

  9. Temperatur und Wärme

  10. Geometrische Optik

  11. Elektrotechnische Grundlagen

  12. Zusammenhang zwischen Organisation und Funktion lebendiger Systeme

  13. Lebewesen und ihre Beziehung zur Umwelt

  14. Schwingende Systeme und Akustik

  15. Wärmelehre

  16. Elektrotechnik und Elektrochemie

  17. Werkstoffe und Werkstoffprüfung

  18. Messtechnik und Sensorik

  19. Informationstechnik

  20. Dokumentation

  21. Wärmetechnik

  22. Optik

  23. Elektrisches und magnetisches Feld

  24. Elektronische Bauteile und Schaltungen

  25. Elektronische Laborgeräte und Regelkreise

  26. Atom- und Kernphysik

  27. Methoden der Analytik

  28. Verfahrenstechnik

  29. Qualitätsmanagement

  30. Wechselstromtechnik

  31. Radioaktivität

  32. Instrumentelle Analytik

  33. Leittechnik

Sowohl die Zwischenprüfung als auch die Abschlussprüfung umfassen jeweils einen praktischen und einen theoretischen Teil. Mehr dazu steht in der Ausbildungsverordnung.

 

Noch mehr Links

Weitere Informationen zum Beruf des Physiklaboranten / der Physiklaborantin findest du online. Zum Öffnen der Links den Text in der rechten Spalte anklicken.

Steckbrief

planet-beruf.de

Berufsbild

berufenet.arbeitsagentur.de

bmwi.de

berufskunde.com

physiklaboranten.de

Blick in die Forschung

max-wissen.de

Film

ethz.ch

azubot.de

Interaktiv / Multimedia

 

Tagesablauf

 

Ausbildungsvergütung

bibb.de

Ausbildungsverordnung

gesetze-im-internet.de

Rahmenlehrplan

lsa.lakk.bildung.hessen.de

Berufsverband

 

 

Beantworte die Aufgaben

1. Was mir am Beruf gefällt

Beschreibe kurz, was dir am Beruf des Physiklaboranten / der Physiklaborantin gefällt und was dir nicht gefällt. Gerne kannst du dich dazu auf den verlinkten Seiten umsehen.

2. Blick in die Zukunft

Nehmen wir an, du entscheidest für die Ausbildung als Physiklaborant/-in. Beschreibe mit wenigen Worten, wo du dir vorstellen kannst zu arbeiten und was du gerne beruflich tun würdest. Falls dir nichts einfällt, schau doch mal in Online-Stellenanzeigen.

3. Ein Beispiel aus der Forschung

Im Text der Max-Planck-Gesellschaft hast du mehr über die Solarzelle erfahren. Beschreibe kurz und in eigenen Worten, was eine Solarzelle ist und woran geforscht wird.

Download Heft bei max-wissen.de

 

Lösungsvorschläge

zu 1. (Was mir am Beruf gefällt, Vorschlag)

Was mir am Beruf des Physiklaboranten / der Physiklaborantin gefällt, ist die breite physikalische Grundausbildung. Auch später im Beruf bieten viele Arbeitgeber interne Seminare an, um sich zu weiter zu bilden. Ich fand es gut, gleich in der Ausbildung praktisch arbeiten zu können.

Was mir nicht gefällt, ist die lange Ausbildungszeit (vielleicht doch Physikalisch-technischer Assistent bzw. Assistentin?). Ich werde sehr gute mathematische Kenntnisse benötigen. Da werde ich noch ein wenig nachholen müssen.

zu 2. (Blick in die Zukunft, Vorschlag)

Ich bin an einer großen deutschen Universität als Physiklaborantin im Fachbereich Physik beschäftigt. Dort arbeite ich im Team mit Physikerinnen und Physikern sowie anderen Kollegen in der Grundlagenforschung. Wir entwickeln ultradünne Solarzellen mit einem hohen Wirkungsgrad, die zudem industriell auch preiswert herzustellen sein sollen.

Mit den Gastforschern, die alle Englisch sprechen, habe ich keine Probleme. Viele Anleitungen und Fachbücher sind ebenfalls auf Englisch.

Meine Aufgaben sind sehr vielfältig. Ich führe viele Messungen mit unterschiedlichen Messgeräten durch und werte diese auch aus. Dafür muss ich eine Menge an technischem und naturwissenschaftlichem Hintergrundwissen habe - aber das macht mir gerade Spaß.

zu 3. (Ein Beispiel aus der Forschung, Vorschlag)

Eine Solarzelle ist ein technisches Bauelement, das Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandelt. Die Leistungsfähigkeit einer Solarzelle wird über den Wirkungsgrad angegeben. Darunter versteht man vereinfacht das Verhältnis der Menge an Sonnenlicht zum erzeugten Strom. Der Wirkungsgrad industrieller Solarzellen liegt bei maximal 20 %. Ziel der Forschung ist es unter anderem, Siliziumkristalle mit weniger Fehlern herzustellen, um den Wirkungsgrad der Solarzelle zu steigern.

 

Hinweise für Lehrerinnen und Lehrer

Um in einem naturwissenschaftlichen Beruf arbeiten zu können, muss man nicht gleich studieren. Es gibt einige zahlreiche Ausbildungsberufe, die über eine rein schulische Ausbildung oder dual in Kombination von Betrieb und Berufsschule zum Ziel führen.

In diesem Lernpfad wird der duale Ausbildungsberuf des Physiklaboranten / der Physiklaborantin vorgestellt.

Inhaltsverzeichnis

Der Lernpfad umfasst folgende Seiten:

  • Einführung

  • Berufsbild

  • Voraussetzungen

  • Ausbildung

  • Weitere Infos

  • Aufgaben

  • Lösungen

  • Lehrerinfo

Hinweise

Im Gegensatz zu den anderen üblichen Darstellungen der Ausbildung und des Berufsbildes erfolgt dies hier aus Sicht des / der Auszubildenden in Form von fiktiven Geschichten.

In diesem Lernpfad werden behandelt:

  • Was macht man im Beruf?

  • Welche Vorkenntnisse werden erwartet?

  • Welcher Schulabschluss wird benötigt?

  • Wie läuft die Ausbildung ab?

  • Wo gibt es weitere Informationen?

Am Schluss gibt es ein paar kleinere Tests mit Fragen zu dem Beruf sowie die Lösungen.

Für diesen Lernpfad brauchst man lediglich einen PC, Laptop oder Tablet, einen Browser und Internet-Zugang. Für die Anzeige von Dateien im Portable Document Format (PDF) ist ein PDF-Betrachter notwendig. Ein bestimmtes Betriebssystem ist nicht erforderlich.

Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9/10 (3. Lernjahr) und der Gymnasialen Oberstufe. Um den Lernpfad vollständig durchzuarbeiten, werden etwa fünf Stunden benötigt.

Der Lernpfad richtet sich gleichermaßen an Schülerinnen wie Schüler. Auf sprachlicher Ebene wurde darauf geachtet, geschlechterspezifische Formulierungen (wie zum Beispiel Laborantinnen und Laboranten) zu verwenden, wenn beide Gruppen angesprochen werden sollen. Außerdem werden die Lernpfade abwechselnd von einem Mann oder einer Frau vorgestellt.

Kontakt mit Autor

Für Fragen und Anregungen stehe ich gerne zur Verfügung.
E-Mail an Dr. Stefan Horn: bs@fam-horn.de

Lehrerinfos zu diesem Lernpfad

siehe Reiter "Lehrerinfo"