Karate oder genauer Karate-Do ist eine Kampfkunst und ein Kampfsport.

Das Wort Karate-Do kommt aus dem Japanischen und bedeutet übersetzt "der Weg der leeren Hand".

Karate wird als Sport heutzutage in vielen Ländern trainiert und geübt.

Bei den Olympischen Spielen in Tokio im Jahr 2021 war Karate erstmals auch als Sportart vertreten.

Bild: Karate Do als Kalligraphie mit japanischen Zeichen

^{Quelle: M. Krogmann}

Im Karate gibt es unterschiedliche Stilrichtungen. Die Unterschiede sind hier oft in den Bewegungen und Bewegungsabläufen der verschiedenen Kampftechniken zu sehen. Die vier größten Stilrichtungen sind Gōjū-Ryū, Shōtōkan, Shitō-Ryū und Wadō-Ryū.

Die Geschichte des Karate-Do lässt sich bis in das 19. Jahrhundert nach Okinawa zurückverfolgen. Über den Zeitraum davor gibt es wenige bis keine Aufzeichnungen.

Unter diesem Link findet ihr einen Podcast/ eine  Hörsendung des Bayrischen Rundfunks br zur Geschichte des Karate (ca. 20 Min.)

Karate Geschichte einer Kampfkunst ein Podcast des Bayrischen Rundfunk BR

Karate, die "leere Hand", wie man das japanische Wort übersetzen kann, ist eine Kampfkunst die hauptsächlich ohne Waffen ausgeübt wird. Um die Entstehung ranken sich Mythen. (BR 2017)

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand Karate dann auch den Weg auf das japanische Festland.

Mit dem Karatemeister Funakoshi Gichin erfuhr das Karate als Kampfkunst und Sport in Japan eine grundlegende Veränderung hin zu einem, für alle Interessierten, ausübbaren Sport.

Gichin Funakoshi

^{Quelle: Wikipedia Gemeinfrei}

Gichin Funakoshi war in Okinawa ein Lehrer und konnte Karate in den Schulsport integrieren. 1922 reiste Funakoshi von Okinawa nach Tokio, um dort Karate einer breiten Öffentlichkeit vorzuführen. Da das Interesse sehr groß war blieb er in Tokio, um Karate zu lehren. Zuerst arbeitete er noch als Gärtner und Hausmeister konnte aber später allein mit dem Karateunterricht sein Einkommen bestreiten.

Funakoshi entwickelte ausserdem die Shōtō-Nijû-Kun (松濤館二十訓) dies sind zwanzig Verhaltensregeln, die im und mit Karate einer Charaktervervollkomnung dienen sollen. Vielen Karateka auf der der ganzen Welt sind diese Regeln bekannt und stellen für diese eine Grundlage im Training und Kampf dar.

Beispielhaft wäre:

Karatedo wa rei ni hajimari, rei ni owaru koto wo wasuruna.
空手は礼に初まり礼に終わることを忘るな。
Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.

Im Karatetraining wird oftmals wie folgt trainiert:

Der Ort

Die Karateka bezeichnen den Ort an dem sie trainieren mit dem Begriff Dojo 道場. Der Begriff kann aber auch die Gemeinschaft der Übenden bezeichnen.

Begrüßung

Zu Beginn eines Trainings begrüßen sich die Trainer*innen/ Lehrer*innen und Schüler*innen, oder ganz allgemein die Karateka mit Mokuso 黙想  übersetzt „ruhiges Denken“ aus der Tradition des Zazen. Einer Sitzmeditation, die den Geist, das Denken beruhigen und die Karateka auf das bevorstehende Training einstimmen soll. Die Begrüßung erfolgt im Knien auf dem Boden, mit einer Verbeugung zueinander.

Aufwärmen und Stretching:

Um Verletzungen zu vermeiden und die Muskulatur, die Sehnen und den Kreislauf etwas anzuwärmen, gibt es im Training die Aufwärm- und Stretching (Dehnungs-) phase mit verschiedenen Übungen. Diese Übungen finden sich auch in anderen Sportarten.

Kihon (基本)

Das Kihon wird oft auch als "Grundschule" bezeichnet. Hier lernen die Karateka einzelne Basistechniken und Kombinationen von Bewegungsabläufen. Ähnlich wie das Lernen von Bustaben und Silben in der Schule.

Kata (型) 

Kata bedeutet übersetzt Form. Eine Kata ist eine festgelegte Abfolge verschiedener Formen. Jede Stilrichtung im Karate hat ihre eigenen Kata, wobei es aber auch Überschneidungen und Ähnlichkeiten gibt.

Bunkai (分解)

Das Bunkai wird mit Analyse oder Zerlegung übersetzt. Hier üben die Karateka einzelne Abschnitte aus den Kata als praktische Anwendung. Die Anwendungen zu den einzelnen Bewegungen verändern sich immer wieder und werden immer auf bestimmte )Kampf-)Situationen angepasst.

Kumite (組手)

Beim Kumite (jap. 組み手 oder 組手) die bedeutet übersetzt „verbundene Hände“ stehen sich zwei Partner auf einer Kampffläche gegenüber und versuchen nun Techniken, Stoß-, Tritt und Schlagtechniken am Partner  anzubringen. Wobei sehr darauf geachtet wird keine Trefferwirkung zu erzielen, um den Partner nicht zu verletzen. Wer sich nicht daran hält wird disqualifiziert.

Eine der Menschen die Karate in Deutschland sehr bekannt machte war Elvis Presley. Er war in den Jahren 1958 bis 1960 in Friedberg in Hessen als Soldat der amerikanischen Armee stationiert. Dort entdeckte er seine Liebe zum Karatesport.

Natürlich gab es Karate schon vorher in Deutschland. Es wurde 1957 von Jürgen Seydel einem Judoka aus Bad Homburg nach Deutschland gebracht.Jürgen Seydel gilt als "Vater des Karate in Deutschland". Er war es auch der Elvis Presley Karateunterricht gab.

Eine sehr ausfühliche Beschreibung dieser Geschichte findet ihr hier.

Im Karate aus Japan gibt es  vier große Stilrichtungen, nämlich Gōjū-Ryū, Shōtōkan, Shitō-Ryū und Wadō-Ryū. Diese Aufteilung hängt vor allem mit den verschiedenen Meistern und den Wegen der Verbreitung auf der Welt zusammen.

Danneben gibt es  viele "kleinere" Stile oder Schulen, wie diese auch genannt werden. Kleiner bedeutet hier die Zahl der Trainierenden, Meister und Dojos.

Hier ein Stammbaum der verschiedenen Stilrichtungen:

^{Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Karate#/media/Datei:KarateStammbaum.svg}

 ^{User:Chrkl auf Wikipedia (CC BY-SA 3.0)}

Karate nahm als Sportart erstmals an den Olympischen Spielen 2020 teil. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden diese aber 2021 ausgetragen.

Für Deutschland starteten in Tokio:

• Noah Bitsch
• Jonathan Horne
• Jasmin Jüttner
• Ilja Smorguner