Hessischer Bildungsserver / Unterricht

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Vorwort der AG Europa im Unterricht (Arbeitsgruppe des HKM zur  Erstellung von Unterrichtseinheiten und Projekten zum Thema "Europa im Unterricht" in den Schuljahren 2005 - 2007)

Europäische Identitätsbildung (European Citizenship) in einer globalisierten Welt:

Die AG Europa im Unterricht hat sich den zentralen Entwicklungsbereichen der interkulturellen Erziehung, der europäischen Dimension und der internationalen Verständigung gewidmet und mit dem Ziel der Benutzerfreundlichkeit ein Format erstellt, in dem auf Europa bezogene Unterrichtseinheiten und Projekte dargestellt werden. Zusätzlich dazu stehen als Medienpakete Materialien, Arbeitsblätter und Power - Point - Präsentationen zum Download bereit. Neben den Themenfeldern und Zielen der auf verschiedene Fächer, Lernfelder und Lernbereiche aller Schulformen bezogenen Unterrichtseinheiten und Projekte sind im Sinne der Inhaltsorientierung Bezüge zu den Hessischen Lehrplänen und zum Europäischen Curriculum enthalten. Darüber hinaus werden schwerpunktmäßig zu erwerbende Kompetenzen aufgeführt.

Begründungszusammenhang für die Durchführung und Evaluation von Unterrichtseinheiten und Projekten zu europäisch orientierten Themen:

 

Die Erziehung zu europäischen Bürgerinnen und Bürgern mit dem Ziel der Europakompetenz schließt folgende Aspekte ein: das Kennen lernen unserer europäischen Nachbarn und anderer Staaten in Bezug auf Sprachen, Kulturen und kulturelle Praxis, Religionen, Philosophien, Werte, Lebensweisen, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Geschichte, Geografie, Arbeitswelt und Berufsperspektiven unter Einbeziehung von Schlüsselqualifikationen einerseits und Toleranz und Respekt gegenüber Besonderheiten andererseits.

 

Im Zuge der Internationalisierung und der fortschreitenden politischen und ökonomischen Entwicklung der europäischen Länder hin zu einem vereinten Staatenbund muss auch die Schule diesen Bedingungen Rechnung tragen, damit sich die Schülerinnen und Schüler als mündige, verantwortungsbewusste und der Völkerverständigung gegenüber aufgeschlossene Bürgerinnen und Bürger aktiv an Entscheidungsprozessen beteiligen können. Auch Schlüsselprobleme müssen gemeinsam gelöst werden. In einer immer wieder durch Terrorismus, kriegerische Auseinandersetzungen und Gewalttätigkeiten geprägten Welt kann nur ein kosmopolitisches Denken zum Abbau von Vorurteilen und Diskriminierung führen und wichtige Beiträge zur Friedenssicherung leisten.

 

Somit muss im Unterricht die Europäische Dimension und auch die global orientierte Sichtweise stets berücksichtigt werden. In einer zunehmend durch Vielfalt der Kulturen gekennzeichneten Gesellschaft ist es eine wichtige Aufgabe der Schule, interkulturelles Lernen in das Curriculum aufzunehmen und die damit verbundenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf der einen Seite und die Haltungen und Einstellungen auf der anderen zu vermitteln. Dieses ist auch verbunden mit sozialem Lernen und der Aneignung neuer Lehr- und Lernmethoden unter Einbeziehung neuer Medien und Informations- und Kommunikationstechnologien als Mittel zu Lern- und Lebenskompetenz im Sinne des lebenslangen Lernens.

 

Im Sinne des Paradigmenwechsels zur Outputorientierung streben wir den Erwerb folgender Kompetenzen an: Sachkompetenz, interkulturelle kommunikative Handlungskompetenz, persönlichkeitsbezogene Kompetenz, Sozialkompetenz sowie Methoden-, Präsentations- und Medienkompetenz.

 

Bei der Formulierung der Kompetenzen wurden die auf Fächer bezogenen Hessischen Lehrpläne und Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz der Länder sowie die „Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen - Ein europäischer Referenzrahmen" und das „Curriculum für die Europäische Dimension und das Interkulturelle Lernen an den Hessischen Europaschulen" einbezogen.

 

M.-L. Campen-Schreiner

18.04.2008