Infomodul:Scheinbar laufen Reaktionen nur dann freiwillig ab, wenn Wärme freigesetzt wird. Dass auch energieverbrauchende Reaktionen freiwillig stattfinden, wird durch die Entropie verständlich. Die Reaktionswärme (Enthalpie H) ist kein alleiniges Kriterium dafür, ob eine Reaktion abläuft! Es gibt Reaktionen, die Reaktionswärme verbrauchen (endotherm, dH > 0) und dennoch freiwillig ablaufen. Um dies zu erklären, benötigt man die sog. „freie Enthalphie“. Diese berücksichtigt auch die Entropie S (Unordnung) des Systems. Eine chemische Reaktion läuft dann freiwillig ab, wenn die Änderung der freien Enthalpie negativ ist (dG < 0). Solche Reaktionen heißen „exergonisch“. Hierbei wird die positive Reaktionswärme durch die Zunahme der Entropie (S) bei einer Reaktion überkompensiert. Ist dG > 0, dann muss die Reaktion erzwungen werden.Im Experiment kann man die Reaktionsenthalpie über die Temperaturänderung der reagierenden Stoffe messen. Die Entropie ist nur indirekt bestimmbar. Sie ist proportional zu einer „verborgenen“ Wärmemenge. Diese führt aber nicht zur Änderung der Temperatur (isothermer Prozess), sondern eben zur Unordnung des Systems. Hinweise und Ideen:Welche Salze kann man noch für die Herstellung von Kältekompressen verwenden? Welche anderen Beispiele gibt es für exergonische Reaktionen? In der Sachinformation „Wärme, Enthalpie und Entropie“ finden sich weitere vertiefende Informationen zu diesem Thema!
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