Von Frank Eckhardt
Nicht immer war das Zentrum Deutschlands eine typische Mittelgebirgslandschaft mit gemäßigtem Klima: Die Marmorsteinbrüche im hessischen Landkreis Limburg-Weilburg belegen beispielsweise die Existenz ehemaliger Korallenriffe, und Haifischzähne in den Weinbergen am Rande des Mainzer Beckens verweisen ebenfalls auf einen ehemaligen Meeresarm, der vor rund 20 Millionen Jahren im Prinzip die Nordsee mit dem Mittelmeer verband. Die riesigen Braunkohlelager entstanden in Sumpfböden, die Fossiliengrube Messel beherbergt Überreste eines subtropischen Urwalds, und die fruchtbaren Lössböden der Magdeburger Börde sind ein Relikt von Staubstürmen während der Eiszeiten. Nicht zuletzt die Bewegung der Erdplatten hat immer wieder einen extremen Wandel des Klimas im heutigen Europa verursacht: Es gab eine Zeit, in der fast die gesamte Erdoberfläche von Eis bedeckt war. Es gab ein Super-Treibhaus, in dem die Temperatur weit höher war als heute – und auch der Meeresspiegel lag zeitweise 150 bis 200 Meter über dem heutigen Meeresspiegel. Darf man daher im beginnenden 21. Jahrhundert wirklich von einer „Klimakatastrophe“ sprechen, weil sich die Temperatur in den kommenden 100 Jahren um zwei bis drei Grad erhöhen und der Meeresspiegel wieder ein paar Meter ansteigen wird?
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